Johannes Blattner / multipluralwesen
Das multikordale Konstrukt
»Ich bin sehr dankbar für die Residenz und dass es möglich war mit meinen Kolleg:innen Martina Gunkel, Lisa Thomas und Robert Buschbacher von multipluralwesen nach Nürnberg zu kommen. Wir hatten eine tolle Zeit während der Residenz. Das TANZ_TAUSCH_NETZWERK in unserem Fall vertreten durch Annemarie von der Tafelhalle und Yala als Projektkoordinatorin haben sich bestens um uns gekümmert, so dass wir die Möglichkeit hatten uns ganz auf unsere Arbeit in dieser wunderschönen Location konzentrieren zu können. Es war schön, dass einige lokale Künstler:innen zu unseren Showings gekommen sind. Ihre unterschiedlichen Expertisen waren für uns als Outside Eye sehr wertvoll für den Prozess und es war generell schön sich auszutauschen und zu vernetzen. Zu guter Letzt haben uns auch Annemaries kleine Stadttouren und die Besichtigung der Tafelhalle sehr gefallen. So konnten wir etwas von Nürnberg sehen, einen Eindruck der Szene bekommen und das beste lokale Eis probieren. «
— Johannes Blattner
Die Performance Das multikordale Konstrukt ist ein interagierendes, Tanz/Figurentheater Happening im öffentlichen Raum über das Verhältnis von Begrenzung und Freiheit und der Vernetzung der Gesellschaft. Sie bezieht sich auf den den Aufsatz “Mensch und Kunstfigur” (1925) von Oskar Schlemmer. Die Performance setzt Schlemmer’s abstrakte Bühne als ein 4m hohes Würfelskelett aus Bühnentraversen symbolisch in die heutige Zeit. Die sechs darin agierenden Performer*innen sind durch Fäden, umgelenkt über den Würfel, miteinander verbunden und beeinflussen sich dadurch gegenseitig in ihren Bewegungen. Kontaktmikrophone, befestigt an den Metallstangen, greifen das visuelle Szenario auditiv auf und bilden, kombiniert mit komponierter Musik aus Lautsprechern und Geräuschen aus dem öffentlichen Raum, ein einzigartiges Sound Konglomerat. Passant*innen werden eingeladen auf unterschiedliche Weise aktiv an dem körperlichen Diskurs teilzuhaben.
Wie auch Oskar Schlemmers triadisches Ballett untersucht die Performance das Verhältnis von Begrenzung und Freiheit in Form einer konstruierten Lenkung der Bewegungsmöglichkeiten. Während beim Triadischen Ballett von Oskar Schlemmer das Kostüm ausschlaggebend für die Bewegungen ist, wird in der beschriebenen Konstruktion dieser Gedanke erweitert: Die Bewegung entsteht durch die Wechselwirkung zwischen den Performer*innen, die durch das Bühnenbild verbundenen sind.
Premiere: 8.10.2022, Oskar Schlemmer Festival, Staatsgalerie Stuttgart
Kollektiv
Das multipluralwesen wurde im Frühjahr 2021 für die Produktion ‚Die gemütliche Wahrheit (The comfortable truth)‘ gegründet. Vorausgegangen
war die gemeinsame ortsspezifische Arbeit „A cozy place“ von Johannes Blattner und Hanna Malhas und die Neugierde, Schnittpunkte von Figurenspiel und Tanz zu untersuchen. Weitere Mitglieder sind Anika Bendel, Martina Gunkel, Selina Koch, Lisa Thomas, Kevin Franc aus dem Bereich Tanz und der Musiker Vincent Wikström. Für ‚Das multikordale Konstrukt‘ war eine Stärkung des Figurenspiels vorgesehen, daher wurde das Team durch die Figurenspieler Robert Buschbacher und Emilien Truche ergänzt. Während des kreativen Prozesses für das multikordale Konstrukt sollten theatertypische Hierarchien abgebaut werden. Der Prozess gehörte allen Beteiligten.
Residenz in Nürnberg
Johannes Blattner arbeitete Ende August für eine Woche in der Katharinenkirche in Nürnberg. Residenzgeberin war die Tafelhalle.
Biografie
Johannes Blattner ist Tänzer, Choreograf und Tanzpädagoge. Nach seiner Ausbildung an der „freiburger akademie für tanz“ zog er für eine Weiterbildung nach New York. Als Bühnentänzer arbeitete er u.a. für das Theater Bonn, Theater Magdeburg, die Philharmonie Luxemburg, die Deutsche Oper am Rhein und zuletzt vier Jahre als Solist am Ballett Theater Pforzheim, wo er 2019 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Neben der aktuellen Tätigkeit als Tänzer in freien Projekten (Instant PIG, DieTanzKompanie, Bo Komplex) gründete er 2021 mit der Figurenspielerin Hanna Malhas das Kollektiv „multipluralwesen“ und choreografierte das abendfüllende Stück „Die gemütliche Wahrheit“, welches im März digital und Mitte Dezember 2021 analog Premiere im Theaterhaus Stuttgart feierte. Des Weiteren feierte sein Kurzstück „Exhibiton of being“ Premiere im Rahmen des Festivals Stadtgestalten in Rottenburg und wurde im Rahmen von FTTS zu Gast im Mercedes Benz Museum Open Air gezeigt. Sein Solo „Vanish i n g A c t“ präsentiert er bei Stuttgart Solo Choreo 2020 und bei der Langen Nacht Spezial in Karlsruhe. Johannes Blattner erhielt 2020 und 2021 das Künstler*innen-Stipendium 10qm der Stadt Stuttgart.
Johannes Blattner / multipluralwesen
Das multikordiale Konstrukt
»Es geht darum, dass wir Menschen nicht gemütlich genug sind. Wir sind vielmehr gestresst und Getriebene in unserem Streben nach Produktivität und Optimierung. Und auf der anderen Seite gehen wir viel zu bequem an, dass unsere Gesellschaft eigentlich viel offener und gleichberechtigter sein müsste. Wir müssen uns daran gewöhnen, in unserer Gemütlichkeit Platz für andere zu machen. Das ist ein Prozess, der notwendig ist, der aber auch mit Verlustängsten einhergeht.«
— Johannes Blattner
Die Performance Das multicordale Konstrukt ist ein interagierendes, Tanz/Figurentheater Happening im öffentlichen Raum über das Verhältnis von Begrenzung und Freiheit und der Vernetzung der Gesellschaft. Sie bezieht sich auf den den Aufsatz “Mensch und Kunstfigur” (1925) von Oskar Schlemmer. Die Performance setzt Schlemmer’s abstrakte Bühne als ein 4m hohes Würfelskelett aus Bühnentraversen symbolisch in die heutige Zeit. Die sechs darin agierenden Performer*innen sind durch Fäden, umgelenkt über den Würfel, miteinander verbunden und beeinflussen sich dadurch gegenseitig in ihren Bewegungen. Kontaktmikrophone, befestigt an den Metallstangen, greifen das visuelle Szenario auditiv auf und bilden, kombiniert mit komponierter Musik aus Lautsprechern und Geräuschen aus dem öffentlichen Raum, ein einzigartiges Sound Konglomerat. Passant*innen werden eingeladen auf unterschiedliche Weise aktiv an dem körperlichen Diskurs teilzuhaben.
Wie auch Oskar Schlemmers triadisches Ballett untersucht die Performance das Verhältnis von Begrenzung und Freiheit in Form einer konstruierten Lenkung der Bewegungsmöglichkeiten. Während beim Triadischen Ballett von Oskar Schlemmer das Kostüm ausschlaggebend für die Bewegungen ist, wird in der beschriebenen Konstruktion dieser Gedanke erweitert: Die Bewegung entsteht durch die Wechselwirkung zwischen den Performer*innen, die durch das Bühnenbild verbundenen sind.
Premiere: 8.10.2022, Oskar Schlemmer Festival, Staatsgalerie Stuttgart
Kollektiv
Das multipluralwesen wurde im Frühjahr 2021 für die Produktion ‚Die gemütliche Wahrheit (The comfortable truth)‘ gegründet. Vorausgegangen
war die gemeinsame ortsspezifische Arbeit „A cozy place“ von Johannes Blattner und Hanna Malhas und die Neugierde, Schnittpunkte von Figurenspiel und Tanz zu untersuchen. Weitere Mitglieder sind Anika Bendel, Martina Gunkel, Selina Koch, Lisa Thomas, Kevin Franc aus dem Bereich Tanz und der Musiker Vincent Wikström. Für ‚Das multicordale Konstrukt‘ war eine Stärkung des Figurenspiels vorgesehen, daher wurde das Team durch die Figurenspieler Robert Buschbacher und Emilen Truche ergänzt.Während des kreativen Prozesses für das multikordale Konstrukt sollten theatertypische
Hierarchien abgebaut werden. Der Prozess gehörte allen Beteiligten.
Residenz in Nürnberg
Johannis Blattner arbeitete Ende August für eine Woche in der Katharinenkirche in Nürnberg. Residenzgeberin war die Tafelhalle.
»Ich bin sehr dankbar für die Residenz und dass es möglich war mit meinen Kolleg:innen Martina Gunkel, Lisa Thomas und Robert Buschbacher von multipluralwesen nach Nürnberg zu kommen. Wir hatten eine tolle Zeit während der Residenz. Das TANZ_TAUSCH_NETZWERK in unserem Fall vertreten durch Annemarie von der Tafelhalle und Yala als Projektkoordinatorin haben sich bestens um uns gekümmert, so dass wir die Möglichkeit hatten uns ganz auf unsere Arbeit in dieser wunderschönen Location konzentrieren zu können. Es war schön, dass einige lokale Künstler:innen zu unseren Showings gekommen sind. Ihre unterschiedlichen Expertisen waren für uns als Outside Eye sehr wertvoll für den Prozess und es war generell schön sich austauschen und vernetzen. Zu guter Letzt haben uns auch Annemaries kleine Stadttouren und die Besichtigung der Tafelhalle sehr gefallen. So konnten wir etwas von Nürnberg sehen, einen Eindruck der Szene bekommen und das beste lokale Eis probieren. «
— JOHANNES BLATTNER
Biografie
Johannes Blattner ist Tänzer, Choreograf und Tanzpädagoge. Nach seiner Ausbildung an der „freiburger akademie für tanz“ zog er für eine Weiterbildung nach New York. Als Bühnentänzer arbeitete er u.a. für das Theater Bonn, Theater Magdeburg, die Philharmonie Luxemburg, die Deutsche Oper am Rhein und zuletzt vier Jahre als Solist am Ballett Theater Pforzheim, wo er 2019 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Neben der aktuellen Tätigkeit als Tänzer in freien Projekten (Instant PIG, DieTanzKompanie, Bo Komplex) gründete er 2021 mit der Figurenspielerin Hanna Malhas das Kollektiv „multipluralwesen“ und choreografierte das abendfüllende Stück „Die gemütliche Wahrheit“, welches im März digital und Mitte Dezember analog Premiere im Theaterhaus Stuttgart feiert. Des Weiteren feierte sein Kurzstück „Exhibiton of being“ Premiere im Rahmen des Festivals Stadtgestalten in Rottenburg und wurde im Rahmen von FTTS zu Gast im Mercedes Benz Museum Open Air gezeigt. Sein Solo „Vanish i n g A c t“ präsentiert er bei Stuttgart Solo Choreo 2020 und bei der Langen Nacht Spezial in Karlsruhe. Johannes erhielt 2020 und 2021 das Künstler_innen-Stipendium 10qm der Stadt Stuttgart.